Ein eMobility Service Provider (eMSP), im Gegensatz zu einem·Ladesäulenbetreiber, ist eine Organisation, die Roaming-Dienste für das Laden von E-Autos anbietet.
Mit Hilfe von Roaming können Fahrer von Elektrofahrzeugen Ladedienste in verschiedenen teilnehmenden Ladenetzen in Anspruch nehmen. Die Fahrer können ihre E Autos in diesen Netzen aufladen, ohne dass sie eine separate Mitgliedschaft oder ein Konto bei jedem einzelnen Ladesäulenbetreiber benötigen.
Das Roaming bei E-Autos wird durch die Verwendung offener Protokolle wie dem Open Charge Point Protocol(OCPP) und dem Open Charging Point Interface(OCPI) erleichtert. Diese Protokolle ermöglichen die Kommunikation und Kompatibilität zwischen verschiedenen Ladenetzwerken.
Der Unterschied zwischen eMobility Service Provider (eMSP) und Ladesäulenbetreiber (CPO)
eMobility Service Provider (eMSP) und Ladesäulenbetreiber (CPO ) sind Begriffe, die häufig verwendet werden, um Organisationen zu beschreiben, die Netzwerke von Ladestationen für Elektrofahrzeuge betreiben. Diese Begriffe schließen sich jedoch nicht unbedingt gegenseitig aus. Es ist möglich, dass eine Organisation sowohl ein eMSP als auch ein Ladesäulenbetreiber ist.
Ein eMSP konzentriert sich auf die Fahrer- und Fuhrparkseite. Sie bieten Abrechnungs- und Zahlungsdienste für das Laden von E Autos sowie technische Unterstützung und Kundendienst an. Beispiele für eMSPs sind Plugshare, Zap-Map und Octopus Electric Universe in Großbritannien und Cellocharge in Israel. Einige große E-Fahrzeugfuhrparks haben sogar ihren eigenen eMSP gegründet, um ihren Fahrern das Laden an öffentlichen Netzen zu ermöglichen.
Ein Ladesäulenbetreiber (CPO) ist eine Organisation, die ein Netz von Ladestationen für Elektrofahrzeuge betreibt. Ein Ladesäulenbetreiber ist verantwortlich für den Betrieb der Ladesäulen, einschließlich Wartung und Reparaturen, sowie für die Abrechnung und Bezahlung der Ladedienste.
Verschiedene Arten von eMSP Organisationen
Mehrere Arten von Organisationen können als eMSPs fungieren. Zu den gebräuchlichsten Arten gehören:
- Anbieter von Mobilitäts-Apps: Diese Unternehmen bieten bereits Mobilitätsdienste an, wie z. B. Parkplatz- oder Ladesäulen-Kartendienste. Sie erreichen eine große Anzahl von Autofahrern und bieten ihren Kunden über einen eMSP-Dienst auch das Roaming an Ladestationen an.
- Leasingunternehmen: Einige Leasingunternehmen bieten ihren Kunden die Aufladung von E Autos über eMSPs als Teil ihrer Dienstleistung an.
- Große kommerzielle Fuhrparks: Diese Unternehmen müssen eine große Anzahl von Fahrern verwalten und ihnen das Aufladen zu Hause, am Arbeitsplatz und unterwegs ermöglichen. Eine eMSP-Roaming-Lösung kann das Laden in öffentlichen Netzen für die Fahrzeuge des Fuhrparks erleichtern.
- Fahrzeug-OEMs: Immer mehr OEMs steigen in den E-Auto-Bereich ein und erkennen, dass eines der größten Hindernisse für die Fahrer die Reichweitenangst und die Notwendigkeit eines soliden Ladenetzes ist. Einige OEMs arbeiten mit bestehenden Ladesäulenbetreibern zusammen, um Roaming-Dienste über OCPI anzubieten, um dieses Problem zu lösen.
Die wichtigsten Vorteile einer eMSP-Mitgliedschaft und der Bereitstellung von Roaming für Ihre E-Auto-Fahrer
Dies sind die Vorteile des Roamings über OCPI:
- Nahtloser Zugang zu Ladestationen: Elektroautofahrer können Ladestationen verschiedener Anbieter nutzen, ohne sich für mehrere Konten anzumelden oder mehrere Karten mit sich zu führen.
- Bessere Verfügbarkeit von Ladestationen: Fahrer von Elektrofahrzeugen können Ladestationen leichter finden und nutzen, da die Verfügbarkeit und der Status von Ladestationen verschiedener Anbieter über eine einzige Plattform sichtbar gemacht werden.
- Geringere Kosten: Fahrer von Elektrofahrzeugen können Ladestationen von verschiedenen Anbietern nutzen, wodurch sich die Notwendigkeit der Zahlung mehrerer Mitgliedsbeiträge verringert.
- Flexibilität: E-Auto-Fahrer haben mehr Möglichkeiten, ihre Fahrzeuge aufzuladen, da sie Zugang zu Ladestationen verschiedener Anbieter und Standorte haben.
- Verbesserte Nutzerfreundlichkeit: E-Auto-Fahrer können Ladestationen über eine einzige, einheitliche Plattform leichter finden, reservieren und bezahlen.
- Bessere Daten: OCPI ermöglicht eine bessere Datenverwaltung für den eMSP-Betreiber. Daten können in einem Standardformat von allen Dienstleistern gemeinsam genutzt und erfasst werden, was genauere und weitergehende Datenanalysen ermöglicht.
- Kompatibilität: OCPI ermöglicht es verschiedenen Dienstleistern, miteinander zu kommunizieren und Daten auszutauschen, was eine effizientere und effektivere Aufladung von Elektrofahrzeugen ermöglicht.
Wie wird man ein eMSP?
Um ein eMSP zu werden, muss eine Organisation geschäftliche und technische Aspekte berücksichtigen.
Zu den geschäftlichen Aspekten gehört der Abschluss von bilateralen Vereinbarungen mit Ladesäulenbetreibern, die unter anderem Folgendes beinhalten:
- Zugang zu Ladestationen: Durch bilaterale Vereinbarungen erhalten eMSPs Zugang zu den Ladestationen mehrerer Ladesäulenbetreiber. Dies kann eMSPs helfen, ihr Dienstleistungsangebot zu erweitern und ihre Reichweite zu vergrößern.
- Preisgestaltung und Einnahmeaufteilung: Bilaterale Vereinbarungen enthalten oft Preis- und Einnahmeaufteilungsvereinbarungen. Der eMSP und der Ladesäulenbetreiber müssen sich auf den Preis für eMSP-Fahrer als Einnahmeaufteilungsvereinbarung einigen.
- Gemeinsame Nutzung von Daten: Bilaterale Abkommen können auch Vereinbarungen über den Austausch von Daten über die Nutzung von Ladestationen enthalten. Dies kann beiden Parteien helfen, wertvolle Erkenntnisse über die Nutzung ihrer Ladestationen zu gewinnen.
- Dienstleistungsvereinbarungen: Es ist auch wichtig, Dienstleistungsvereinbarungen zu treffen, in denen die Zuständigkeiten der einzelnen Parteien festgelegt werden.
Die technischen Aspekte umfassen:
- Backoffice eMSP-Plattform: Ein System, das es den Nutzern ermöglicht, Ladestationen zu finden und auf sie zuzugreifen, für Ladedienste zu bezahlen und ihre Fahrzeuge und Ladekonten zu verwalten. Die Plattform muss kompatibel, sicher und skalierbar sein.
- Mobile App: Die mobile App wird verwendet, um die Ladestationen zu finden, einen Ladevorgang einzuleiten und dessen Fortschritt zu überwachen. Sie müssen auch eine Historie der Ladevorgänge sehen und Zahlungsinformationen bereitstellen. Es ist wichtig sicherzustellen, dass die mobile App benutzerfreundlich und sicher ist.
- RFID: RFID-Tags leiten häufig einen Ladevorgang an der Ladestation eines teilnehmenden Ladesäulenbetreibers ein. RFID-Tags und -Karten können mit dem Logo, den Farben und anderen Markenelementen des eMSP versehen werden. Der eMSP ist für die Verteilung der RFID-Tags an die Fahrer verantwortlich, während die eMSP-Backoffice-Software für die Verwaltung dieser Karten zuständig ist.
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